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Juli 2024

Anschlüsse und Ladegeschwindigkeiten von Elektrofahrzeugen

Image of Octopus Electroverse mascot, Zapman, holding different EV chargers looking confused

Ladeanschlüsse: Die meisten E-Auto-Besitzer*innen kennen die Ladeanschlüsse, die das Ladekabel mit dem Elektrofahrzeug verbinden, nur allzu gut. Aber weißt du auch, wie sie dein Elektrofahrzeug laden? Und kennst du die verschiedenen Typen? 

Es ist wichtig zu beachten, dass es keinen universellen Ladeanschluss gibt. Unterschiedliche Elektrofahrzeuge verwenden auch unterschiedliche Anschlüsse, die jeweils andere Strommengen übertragen. Es ist deine Aufgabe zu wissen, welche Anschlüsse mit deinem Fahrzeug kompatibel sind. Doch wir können dir verraten, was diese Anschlüsse tun.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Anschlüsse mit deinem Fahrzeug kompatibel sind, empfehlen wir dir, die Spezifikationen des Fahrzeugherstellers zu überprüfen. 

Legen wir los…

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Langsames Laden

Langsames Laden ist mit vier AC-Anschlusstypen mit < 9 kW verfügbar. Diese Ladeleistung ist normal für das Laden zu Hause, bei der Arbeit oder an öffentlichen Straßen, wo dein Elektrofahrzeug über längere Zeiträume parkt. 

Aufgrund dieser niedrigeren Ladeleistung ist die Verwendung dieser Anschlüsse oftmals am kostengünstigsten:

  • Typ 1 (< 6 kW AC) – 5 Pins; findet sich in der Regel an älteren Elektrofahrzeugen

  • Typ 2 (< 9 kW AC) – 7 Pins; verfügt über eine praktische Sperrfunktion, damit niemand versehentlich den Stecker abzieht (oder mitnimmt), während du lädst

  • Commando (< 6 kW AC) – 3 Pins

  • 2-Pin (3 kW AC) – das SOS des Ladens. Diese Option ist wirklich der letzte Ausweg, da eine längere Verwendung die Heimverkabelung beschädigen kann.

Kosmischer Fakt!

Einige Ladestationen (z. B. an Tankstellen) sind mit einem Kabel ausgestattet, andere nicht. Es empfiehlt sich also, für den Fall der Fälle ein Ersatzkabel im Kofferraum zu haben.

Schnelles Laden

Schnelles Laden ist mit drei AC-Anschlusstypen zwischen 9 und 50 kW verfügbar. Diese Ladeleistung wird in der Regel von Ladestationen bereitgestellt, die sich bei Supermärkten, Parkplätzen und Fitnessstudios befinden, wo dein Fahrzeug mehrere Stunden lang parkt:

  • Typ 1 (9 kW AC) – 5 Pins; findet sich in der Regel an älteren Elektrofahrzeugen

  • Typ 2 (9–50 kW AC) – 7 Pins; verfügt über eine praktische Sperrfunktion, damit niemand versehentlich den Stecker abzieht (oder mitnimmt), während du lädst

  • Commando (9–22 kW AC) – 3 Pins

Superschnelles Laden

Superschnelles Laden ist mit AC- und DC-Anschlusstypen zwischen 51 und 150 kW verfügbar. Diese Ladeleistung wird in der Regel von Ladestationen an Rastplätzen bereitgestellt, damit du schnell weiterfahren kannst. 

Zwar bieten einige Ladepunkte 150 kW, doch das ist nicht die Regel. Sei also nicht enttäuscht, wenn dein Ladepunkt maximal 50 kW erreicht – das ist immer noch mehr als genug. 

Da DC-Ladegeräte den Strom umwandeln müssen, bevor er das Fahrzeug erreicht, sind DC-Ladestationen mit einem (oder mehreren) der folgenden Anschlüsse ausgestattet:

  • CHAdeMO (100 kW DC) – kurz für „Charge de Move“ (eine Mischung aus Englisch und Japanisch); erster entwickelter DC-Schnellladeanschluss

  • CCS (51–150 kW DC)– kurz für „Combined Charging System“ (kombiniertes Ladesystem) ist der beliebteste DC-Schnellladeanschluss; die meisten neuen Elektrofahrzeuge werden mit dem CCS-Anschluss ausgestattet. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die obere Hälfte der CCS-Grafik wie eine Typ-2-Steckdose aussieht – weil sie eine ist. Wenn du Wechselstrom brauchst, steck einen Typ-2-Stecker in die obere Hälfte des Anschlusses an deinem Elektrofahrzeug. Wenn du Gleichstrom benötigst, verwende einfach den CCS-Stecker (die zusätzlichen zwei Pins dienen zum Schnellladen).

Und du musst dir keine Sorgen machen, dass das Schnellladen die Batterieleistung beeinträchtigt. Elektrofahrzeuge verfügen über intuitive Sicherheitssysteme, die solche Schäden verhindern. Wenn dein Elektrofahrzeug an ein Schnellladegerät angeschlossen ist, teilt es dir ständig seinen Ladezustand mit und gibt an, wie viel Leistung es aufnehmen kann. Anhand dieses ständigen Dialogs wird der Stromfluss reguliert, um zu gewährleisten, dass die Batterie deines Elektrofahrzeugs nicht überlastet wird. Ziemlich clever, oder? Vive la révolution électrique!

Ultraschnelles Laden

Ultraschnelles Laden ist mit zwei DC-Anschlusstypen > 150 kW verfügbar. Diese Leistung ermöglicht ein blitzschnelles Laden (und ist auch am teuersten) und findet sich nur an Tankstellen-Ladepunkten:

  • CHAdeMO (< 150 kW DC) – kurz für „Charge de Move“ (eine Mischung aus Englisch und Japanisch); erster entwickelter DC-Schnellladeanschluss

  • CCS (150–350 kW DC)– kurz für „Combined Charging System“ (kombiniertes Ladesystem) ist der beliebteste DC-Schnellladeanschluss; die meisten neuen Elektrofahrzeuge werden mit dem CCS-Anschluss ausgestattet. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die obere Hälfte der CCS-Grafik wie eine Typ-2-Steckdose aussieht – weil sie eine ist. Wenn du Wechselstrom brauchst, steck einen Typ-2-Stecker in die obere Hälfte des Anschlusses an deinem Elektrofahrzeug. Wenn du Gleichstrom benötigst, verwende einfach den CCS-Stecker (die zusätzlichen zwei Pins dienen zum Schnellladen).

Tesla Supercharging

Bei über 50.000 Supercharging-Stationen auf der ganzen Welt (und die Zahl wächst) hast du auf Reisen bestimmt schon einmal einen Tesla-Supercharger an Tankstellen gesehen. In Europa gibt es zwei Arten von Tesla-Superchargern: V2 und V3. V2 bietet eine Leistung von 150 kW, während V3 satte 250 kW bietet (bald werden es sogar 300 kW). 

V2-Supercharger verfügen über einen Zwei-Kabel-Anschluss für:

  • Tesla Type 2

  • Tesla CCS Combo 2 – direkt kompatibel mit allen Model-3-Fahrzeugen (und allen Model-S- und Model-X-Fahrzeugen, die nach Mai 2019 gefertigt wurden).

V3 bietet hingegen nur Kabeltechnologie für:

  • Tesla CCS Combo 2 – direkt kompatibel mit allen Model-3-Fahrzeugen (und allen Model-S- und Model-X-Fahrzeugen, die nach Mai 2019 gefertigt wurden). Frühere Model-S- und Model-X-Fahrzeuge können V3-Supercharging über einen CCS-Combo-2-Adapter nutzen.

Kosmischer Fakt!

Früher waren Supercharger ein exklusiver Vorteil für Tesla-Kunden. Doch mittlerweile hat Tesla ein Pilotprojekt für Nicht-Tesla-Supercharger gestartet: Hiermit kann jedes Elektrofahrzeug mit CCS-Funktion an einem Tesla-Supercharger-Pilotstandort laden. Hierfür müssen Nutzer*innen jedoch die Tesla-App herunterladen und ein Konto erstellen. Tesla-Supercharger sind noch nicht mit Electroverse kompatibel.

Das Pilotprojekt für Nicht-Tesla-Supercharger ist derzeit auf E-Auto-Besitzer*innen beschränkt, die in den folgenden Ländern leben:

  • Australien

  • Niederlande

  • Frankreich

  • Norwegen

  • Deutschland

  • Vereinigtes Königreich

  • Spanien

  • Schweden

  • Belgien

  • Österreich

  • Dänemark

  • Finnland

  • Luxemburg

  • Schweiz

  • Island

  • Italien

Du möchtest noch mehr wissen? Dann besuch die FAQ-Seite zum Pilotprojekt für Nicht-Tesla-Supercharger.

AC? DC? Was heißt das überhaupt?

Für diejenigen, die eine kleine Auffrischung brauchen: 

  • AC steht für „Alternating Current“, also Wechselstrom.

  • DC steht für „Direct Current“, zu Deutsch Gleichstrom.

Bei dem Strom, der aus dem Netz entnommen wird, handelt es sich immer um Wechselstrom, weil dieser ohne große Leistungsverluste über große Entfernungen übertragen werden kann. Um jedoch Strom in einer Batterie zu speichern (wie in einem Elektrofahrzeug), muss er erst in Gleichstrom umgewandelt werden. 

Gleichstrom versorgt elektronische Geräte, da die Energie in eine Richtung aus den Batterien abgegeben wird, und zwar wann und wie sie benötigt wird. Deshalb kannst du ein Elektrofahrzeug ausschalten und zwei Tage später wieder einschalten und hast immer noch genug Energie, um zum Einkaufen zu fahren. 

Je nachdem, wie du dein Elektrofahrzeug lädst, erfolgt die DC-Umwandlung entweder über den Ladeanschluss oder über das Bordsystem deines Fahrzeugs. Beide Umwandlungsmethoden erfolgen automatisch. Du musst jedoch die Kapazität des Fahrzeug-Bordnetzes berücksichtigen (z. B. 11 kW), da sie die Ladegeschwindigkeit bei AC-Anschlüssen beeinflussen kann. Warum gibt es also überhaupt DC-Ladegeräte, wenn Elektrofahrzeuge den Strom selbst umwandeln können? 

Es geht nur um die Geschwindigkeit. 

Stell dir das Bordsystem eines Elektrofahrzeugs als Zwischenhändler vor: Wenn du diesen Zwischenhändler aus der Gleichung nimmst, kommst du schneller an deinen Strom. 

Das Laden mit Gleichstrom ist jedoch deutlich komplizierter und kostspieligerer als das Laden mit Wechselstrom. Eine durchschnittliche DC-Ladestation verbraucht 50 kW Strom (mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Leistung einer AC-Station) und benötigt daher viel mehr Strom aus dem Netz. Und mehr Strom bedeutet auch mehr Kosten.

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Um die aktuellen Ladepreise* anzuzeigen, öffne einfach die Electroverse-App und tipp auf die entsprechende Standortmarkierung.

* Electroverse besitzt keine Ladestationen in unserem Netz und hat keine Kontrolle über die Preise. Wir geben lediglich die Tarife weiter, die uns von den Ladeanbietern zur Verfügung gestellt werden. Wo möglich, bieten wir jedoch Rabatte an.

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Du möchtest noch mehr wissen? Im Bereich Electroverse Community auf unserer Website findest du weitere Informationen zum Thema Elektrifizierung.