November 2024
|Zuletzt aktualisiert:November 2024
Electro Beat: Deine monatliche EV-Informationsspritze (Oktober 2024)
Die Uhren wurden wieder zurückgestellt und die Abende werden etwas dunkler. Das ist aber noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir haben etwas, das dich aufheitern wird: eine weitere Ausgabe deines monatlichen Electro Beat! Von Elektrofahrzeugen, die durch Luftverschmutzung bedingte Krankheiten reduzieren, bis hin zu Elektrofahrzeug-Batterien, die in 5 Minuten aufgeladen werden können – wir halten jede Menge interessante und unterhaltsame Nachrichten rund um Elektrofahrzeuge für dich bereit.
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Legen wir los …
Elektrofahrzeuge sparen bis 2050 84–188 Milliarden US-Dollar an Gesundheitskosten ein
Die Fakultät Civil & Mineral Engineering der University of Toronto hat eine Studie über die positiven Auswirkungen von Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien auf das öffentliche Gesundheitssystem in den USA durchgeführt. Nach Aussagen des Forschungsteams könnte die Kombination dieser beiden Schlüsseltechnologien bis 2050 zu enormen Einsparungen im Gesundheitswesen in Höhe von 84–188 Milliarden US-Dollar führen!
Die meisten Studien konzentrierten sich bislang auf CO2-Emissionen und den rasant fortschreitenden Klimawandel. Bei dieser Untersuchung hingegen dreht sich alles um andere Schadstoffe und Auspuffgase, die von Fahrzeugen mit „Internal Combustion Engine“ (ICE), also Verbrennungsmotor, freigesetzt werden, und um die potenziellen Gesundheitsprobleme, die dadurch verursacht werden können –
allen voran Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn aber immer mehr Fahrzeuge elektrisch fahren und die Erzeugung von erneuerbaren Energien fortgesetzt (und erhöht!) wird, würde es laut dem Forschungsteam weniger Krankheiten geben, die mit der Luftqualität in Verbindung stehen.
Obwohl Elektrofahrzeuge selbst zwar keine Abgase ausstoßen, weist die Studie dennoch darauf hin, dass eine saubere Energiegewinnung nach wie vor sehr wichtig ist. Grund dafür ist, dass Elektrofahrzeuge indirekt immer noch zur Umweltverschmutzung beitragen können und letztendlich ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen aufgeladen werden sollten.
Im Rahmen der Studie wurden zwei Tests durchgeführt: Bei einem wurden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor langsam und schrittweise durch effizientere Modelle ersetzt, bei dem anderen erfolgte die Einführung von Elektrofahrzeugen fast unmittelbar und alle bis 2035 verkauften Fahrzeuge waren elektrisch (ein ähnlicher Plan wie in Großbritannien oder Kanada). Zwar waren beide Szenarien mit zahlreichen Vorteilen verbunden, allerdings zeigte die Studie deutlich, dass ein schnelleres Handeln das beste Ergebnis für die USA bringen würde, sowohl in gesundheitlicher als auch wirtschaftlicher Hinsicht.
Obwohl diese Studie in den USA durchgeführt wurde, verschafft uns das einen guten Eindruck davon, welche erstaunlichen gesundheitlichen Vorteile es weltweit mit sich bringen würde, wenn wir alle bis 2035 auf Elektroantrieb umsteigen – ein weiterer Grund, sich der Elektroauto-Revolution anzuschließen!
EU will Verbrenner-Aus bis 2035 besiegeln und zur grünen Autoindustrie verpflichten
In den vergangenen Wochen hat die EU ihren Plan bestätigt, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor bis 2035 zu verbieten. Diese Bestätigung folgt unmittelbar auf eine breitere Diskussion über den aufkommenden Wettbewerb chinesischer Autohersteller.
Der EU-Klimachef Wopke Hoekstra betonte, dass kein Weg an dem Verbot vorbeiführe, um die Klimaziele der Union zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Automobilsektors zu stärken. Während die Autohersteller, mit Ausnahme von Renault, vor dem Verbot Gewinnwarnungen herausgegeben haben und einige, wie Volkswagen, drastische Maßnahmen wie Werksschließungen in Betracht ziehen, argumentieren EU-Beamte, dass die Vorschriften Stabilität für zukünftige Investitionen und Produktion bieten.
Wichtige Länder wie Italien, Frankreich und Deutschland drängen auf Änderungen des Verbots ab 2035: Italien warnt vor einer möglichen Krise für die Autohersteller und Deutschland macht sich für Verbrennungsmotoren mit alternativen Kraftstoffen stark. Trotz der Forderungen nach Flexibilität halten die Befürworter entgegen, dass eine Lockerung des Verbots zum einen die Aussichten Europas auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen untergraben und zum anderen den Bau von Produktionsanlagen für Batterien in der EU behindern könnte. Julia Poliscanova des Dachverbands „Transport & Environment“ ist der Ansicht, dass Europa eine Politik braucht, die eine saubere, lokale Produktion von Elektrofahrzeugen fördert, anstatt Umweltmaßnahmen zu verzögern.
Das Verbot ab 2035 ist ein klares Bekenntnis zum Green Deal dem EU-Plan für den grünen Wandel, der darauf abzielt, die Emissionen bis 2030 um 55 % zu senken und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Du möchtest noch mehr wissen? Hier erfährst du mehr über das Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035.
Du hast es eilig? E-Autos in 5 Minuten aufladen könnte schon bald zur Realität werden.
ProLogium, ein Anbieter innovativer Batterietechnologien, hat seine neueste Innovation vorgestellt: eine Batterie mit einer Anode aus reinem Silizium-Verbundwerkstoff, die für Elektrofahrzeuge (EVs) entwickelt wurde. Diese neue Batterie, die auf dem Pariser Autosalon vorgestellt wurde, überzeugt mit einer beachtlichen Energiedichte und Ladegeschwindigkeit. Nach Angaben von ProLogium ermöglicht die Batterie nach nur 5 Minuten Ladezeit eine Reichweite von bis zu 300 km.
Die Zahlen hinter dieser kleinen, aber leistungsstarken Batterie sind besonders beeindruckend. Das neue System erreicht eine Energiedichte von 321 Wh/kg, was einen erheblichen Fortschritt gegenüber den aktuell verfügbaren EV-Batterien darstellt.
Zum Vergleich: Die 53-kWh-Batterie des Hyundai Ioniq 6 hat eine Energiedichte von 153 Wh/kg, während die 4680-Zellen von Tesla auf 232,5 Wh/kg geschätzt werden.
Diese neue Batterie lässt sich außerdem unglaublich schnell aufladen: in nur 5 Minuten von 5 % auf 60 % und in 8,5 Minuten auf 80 % – über 80 % schneller als bei den meisten aktuellen Ladetechnologien. Das könnte dazu beitragen, die öffentlichen Ladestationen zu entlasten und die Wartezeiten unterwegs zu verkürzen.
Neben der hohen Leistung zeichnen sich die Batterien von ProLogium durch ihren modularen Aufbau aus. Das ermöglicht einfachere Reparaturen und Recyclingprozesse, was langfristig die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen senken könnte.
Und was hält die Zukunft bereit?
ProLogium plant nun auch, seine innovative Technologie zu kommerzialisieren: Durch eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Antriebs- und Technologieunternehmen FEV soll die Produktion von Batteriepacks in naher Zukunft starten. Das erhöht nur den aktuellen Konkurrenzdruck im Rennen um die Entwicklung der EV-Batterie der nächsten Generation.
Panasonic hat kürzlich angekündigt, seine kompakteren 4680-Zellen in Massenproduktion zu geben. Das Unternehmen arbeitet mit Sila zusammen, um die Energiedichte von Batterien durch die Silizium-Anoden-Technologie um 25 % zu verbessern. Auch Schweden ist in das Rennen eingestiegen und erforscht derzeit die Kohlefasertechnologie, die den Weg zu einem „masselosen“ Energiespeicher ebnen soll – indem die Batterie gleichzeitig als tragendes Material für Fahrzeuge fungiert.
Wir sind gespannt, wie diese Innovationen dazu beitragen werden, um eines der größten Hindernisse für den Besitz eines Elektroautos zu beseitigen.
Eine Premiere für Europa: Mercedes-Benz eröffnet Batterie-Recyclinganlage
Im Oktober unternahm Mercedes-Benz mit der Eröffnung seiner ersten Batterie-Recyclinganlage in Kuppenheim, Deutschland, einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Elektromobilität. Diese neue Anlage verwendet einen innovativen Ansatz, der auf einem integrierten mechanisch-hydrometallurgischen Recyclingverfahren basiert. Damit können über 96 % der wertvollen Materialien in EV-Batterien wie Kobalt, Nickel und Lithium zurückgewonnen werden.
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group, sagte:
„Mercedes-Benz hat sich zum Ziel gesetzt, die begehrtesten Autos auf nachhaltige Weise zu bauen. Als Pionier der Automobilindustrie haben wir mit Europas erster integrierter mechanisch-hydrometallurgischer Batterie-Recyclinganlage einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bei Rohstoffen gelegt.“
Wie funktioniert das Ganze?
In der Anlage werden zunächst gebrauchte Batteriemodule zerkleinert und dann in einem mehrstufigen Prozess Kunststoffe, Kupfer, Aluminium und Eisen sortenrein voneinander getrennt. Die verbleibende „Schwarze Masse“ wird anschließend in einem speziellen Verfahren aufbereitet, um daraus die wertvollen Mineralien zu gewinnen. Das Beste daran? Die gesamte Anlage wird mit Solarenergie betrieben. Trotz einer Jahreskapazität von 2.500 Tonnen plant Mercedes, die Produktion auszuweiten, sobald mehr Erkenntnisse vorliegen.
Das Recycling dieser Materialien trägt nicht nur zur Abfallreduzierung bei, sondern verringert auch die Abhängigkeit von der Gewinnung neuer Rohstoffe und stärkt die lokalen Lieferketten, die anfällig für Störungen sein können. Außerdem könnten recycelte Mineralien tatsächlich eine bessere Leistung erbringen als neu abgebaute, was für die Welt der Elektrofahrzeuge ein Gewinn auf ganzer Linie wäre.
MAN Truck & Bus startet mit dem ersten 40-Tonnen-Elektro-Lkw in ein neues elektrisches Zeitalter
MAN Truck & Bus (führender europäischer Nutzfahrzeughersteller) hat mit dem eTGX seinen ersten elektrischen 40-Tonnen-Lkw auf den Markt gebracht und damit einen bedeutenden (und positiven!) Schritt in Richtung nachhaltiger Schwerlast-Transporte gemacht. Der Lkw wurde an den Automobilzulieferer DRÄXLMAIER Group übergeben. Das Unternehmen will damit künftig Batterien für den Porsche Macan Electric in das Leipziger Porsche-Werk transportieren. Geladen wird der eTruck mit elektrischer Energie aus erneuerbaren Ressourcen auf dem Werksgelände von DRÄXLMAIER. Diesem Meilenstein gingen Jahre der Planung, Entwicklung und zahlreiche Testfahrten voraus.
Alexander Vlaskamp, CEO von MAN, sagte:
„Das ist ein Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte Vor 100 Jahren hat MAN den ersten Diesel-LKW vorgestellt. Jetzt starten wir durch in ein neues elektrisches Zeitalter. Unser allererster eTruck geht an DRÄXLMAIER. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen in MAN. Damit geht es nach Jahren der Planung, Entwicklung und vielen zehntausenden Kilometern Testfahrten endlich los.“
Der eTGX hat 450 PS und verfügt über eine 534-kWh-Batterie (davon nutzbar 480 kWh) und eine Ladeleistung von 375 kW. Mit der künftig angebotenen siebten Batterie soll eine Reichweite von rund 650 Kilometern möglich sein. Der Megawatt-Ladestandard (MCS) von MAN ist darauf ausgelegt, die Batterien innerhalb von 30 Minuten auf 80 % aufzuladen und damit den Weg für den elektrischen Fernverkehr zu ebnen.
Aufgrund des erfolgreichen Marktstarts des eTGX erwartet MAN, dass bereits 2030 die Hälfte aller neuen in Europa ausgelieferten Trucks elektrisch betrieben sein wird.
Sinkende Herstellerpreise lassen die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen im Vereinigten Königreich in die Höhe schnellen
Der Preisverfall von Elektrofahrzeugen im Vereinigten Königreich hat dazu geführt, dass die Nachfrage sprunghaft angestiegen ist. Der Automarkt verändert sich rasant – die Verkäufe gingen während der COVID-19-Pandemie zurück, mittlerweile hat die Elektromobilität wieder Fahrt aufgenommen: SMMT news hat eine Reihe von Statistiken zum Automarkt zusammengestellt. Hier sind die Highlights vom September 2024:
Im Vergleich zum letzten September (2023)* hat der Automarkt insgesamt ein Wachstum von 1 % verzeichnet.
Die Zulassungen von batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEV) sind um 24,4 % gestiegen.
Die Zahl der Zulassungen von Plug-in-Hybrid-Autos (PHEV) hat um 32,1 % zugenommen.
Mit 56.387 BEV-Zulassungen wurde im September eine Bestmarke erreicht, was auf die enormen Rabatte auf Elektrofahrzeuge in jüngster Zeit zurückzuführen ist. Das sind 11.064 mehr als 2023!
*Alle Statistiken sind im Vergleich zu September 2023.
Die Akzeptanz von Plug-in-Hybriden (PHEVs) verzeichnete im September mit einem Plus von 32,1 % und einem Marktanteil von 8,9 % das schnellste Wachstum aller Kraftstoffarten.
Im September wurde ein neuer Rekord bei der Nachfrage nach den neuesten batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEVs) aufgestellt, eine Zunahme von ganzen 24,4 %.
Flotten trugen einen großen Teil zu diesem Wachstum bei und machten mehr als drei Viertel der BEV-Zulassungen (75,9 %) aus. Die private Nachfrage nach BEVs stieg ebenfalls um bis zu 3,6 %.
Mike Hawes, SMMT Chief Executive, sagte:
„Der Monatsrekord, den die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen im September erreicht hat, ist eine gute Nachricht. Beim genaueren Hinsehen jedoch gibt es ernsthafte Bedenken, da der Markt nicht schnell genug wächst, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Obwohl die Hersteller Milliarden für Produkt- und Marktunterstützung ausgeben – eine Unterstützung, die die Branche nicht auf unbestimmte Zeit aufrechterhalten kann – gefährdet die Marktschwäche nicht nur die Umweltziele, sondern auch zukünftige Investitionen. Wir sind uns zwar des Drucks auf den öffentlichen Haushalt bewusst, aber der Finanzminister muss das bevorstehende Budget nutzen, um den Schutz der Verbraucher und die erforderliche Infrastruktur mit durchgreifenden Maßnahmen sicherzustellen – mit dem Ziel, den Übergang wieder auf Kurs zu bringen und damit das Wirtschaftswachstum und die Umweltvorteile zu fördern, die wir uns alle dadurch erhoffen.“
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