Electro Beat: Deine monatliche EV-Informationsspritze (November 2024)
Auch in der Vorweihnachtszeit tut sich viel in der EV-Branche – hier haben wir alle wichtigen Informationen für dich! Neue V4-Supercharger von Tesla mit einer Ladeleistung von 500 kW an, ein drastisches Rebranding bei Jaguar, ein Unternehmen in Deutschland, das mehr Materialien für EV-Batterien verspricht … und zahlreiche weitere Neuigkeiten, über die wir berichten. Das Wichtigste aus dem letzten Monat haben wir in 6 Artikeln zusammengefasst.
Legen wir los …
V4-Supercharger von Tesla: schneller, leistungsfähiger und für mehr Elektrofahrzeuge geeignet
Tesla macht mit seinen EV-Ladestationen mit V4-Superchargern, die nächstes Jahr auf den Markt kommen, beim Laden von Elektrofahrzeugen einen großen Schritt nach vorne. Ihre Merkmale:
500 kW Ladegeschwindigkeit für Elektrofahrzeuge
1,2 MW Ladeleistung für den Tesla Semi (ganz schön viel Saft!)
Neue Bordelektronik für schnelleres Laden im Tesla Cybertruck und anderen EV-Marken
Was ist anders am Aufbau des V4-Superchargers?
Die neuen V4-Ladesäulen verfügen über Features, die das Laden von Elektrofahrzeugen für alle schneller und einfacher machen sollen:
Längere Ladekabel, um die Ladeports zu erreichen, ohne Plätze zu blockieren
CCS-Ladeanschlüsse, sodass du keinen eigenen Adapter mehr brauchst
Physische Zahlungsterminals, an denen du einfach kontaktlos bezahlen kannst
Superschnelles Laden, nicht nur für Tesla
Mit den V4-Supercharger soll das langsamere Laden an V3-Ladestationen für Besitzer von Nicht-Tesla-Elektrofahrzeugen ein Ende haben. Elektrofahrzeuge von Marken wie Porsche, Hyundai und Kia, die für das Hochspannungsladen ausgelegt sind, können nun dank dieser Upgrades schneller geladen werden.
Außerdem versorgen die V4-Schaltschränke bis zu 8 Ladesäulen und die Ladeparks können schneller in Betrieb genommen werden, was die Ladeeffizienz zusätzlich steigern wird.
Mehr darüber, ob du mit deinem Elektrofahrzeug einen Tesla Supercharger verwenden kannst, findest du in unserem Blog Anschlüsse und Ladegeschwindigkeiten von Elektrofahrzeugen.
Jaguars radikaler Wandel: Rosa und elektrisch. Luxus neu in Szene gesetzt – für eine ausdrucksstarke neue Ära.
Im November 2024 fand eines der größten Rebrandings der Automobilbranche statt – hast du es mitbekommen? Eigentlich müssten wir eher fragen, wer es nicht mitbekommen hat …
Es stimmt: Jaguar – die legendäre britische Automarke, deren erstes Fahrzeug 1935 in Produktion ging – hat die Grenzen der Automobilwelt einmal mehr verschoben und angekündigt, ab 2025 nur noch 100 % elektrische Fahrzeuge herzustellen. Es handelt sich um die erste „traditionelle“ Automarke, die eine solche Ankündigung macht. Dementsprechend groß war das Aufsehen in den Medien.
Die „Reimagine-Strategie“, die Teil des Rebrandings ist, beschreibt, wie Jaguar bis 2025 zu einer reinen elektrischen Marke und bis 2039 zu einem Null‑Emissions‑Unternehmen werden will. Die Strategie stützt sich auf vier Säulen: Moderner Luxus, Elektrifizierung, Nachhaltigkeit und optimierte Unternehmensstruktur. Ihr Herzstück? Der Type 00, das neue Konzeptmodell von Jaguar.
Es stimmt: Ein neues Elektrofahrzeug macht sich auf den Weg.
Mit der Einführung des Type 00, der 2026 für mindestens 100.000 € erhältlich sein soll, will sich Jaguar als eine „saubere Elektromarke“ positionieren.
Während die Spezifikationen für den Type 00 noch geheim sind (z. B. Kapazität der EV-Batterie, Reichweite, Onboard-Ladepunkt usw.), nutzt das Rebranding den allgemeinen Übergang der Branche zu Elektrofahrzeugen und bietet Jaguar die Möglichkeit, sich angesichts des wachsenden Wettbewerbs chinesischer EV-Hersteller und der Homogenisierung der EV-Funktionen, die sich oft mehr auf Reichweite als auf Leistung konzentrieren, neu zu definieren.
Besuche die Website von Jaguar, um mehr über den Type 00 zu erfahren und über seine Entwicklung auf dem Laufenden zu bleiben.
Vulcan Energy Resources, ein australisches Unternehmen mit einer Lithium-Raffinerie in Deutschland, bietet seine Unterstützung bei der Suche nach Materialien für EV-Batterien an, während sich die deutsche Automobilbranche auf das von der EU entschiedene Verbrenner-Aus ab 2035* vorbereitet.
*Bis 2035 will die EU den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor einstellen.
Vulcan Energy Resources informiert über seine Pläne, in seinem neuen Geothermiekraftwerk im Oberrheintal in Deutschland (derzeit in Testphase) schon bald Lithium für Batterien herzustellen, die von Autoherstellern wie Volkswagen, Renault und Stellantis verwendet werden.
Die kommerzielle Produktion soll 2027 anlaufen und wird von der deutschen Regierung in Höhe von 100 Mio. € gefördert.
Außerdem soll die überschüssige Wärme der geothermalen Quelle laut Vulcan Energy dazu verwendet werden, Haushalte vor Ort zu heizen und auf diese Weise zur Rohstoffunabhängigkeit der EU beitragen.
Auf längere Sicht hofft Vulcan Energy, die wachsende Lithium-Batteriebranche Europas zu stärken. Schließlich soll die Anlage jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid produzieren – eine Substanz, die in EV-Batterien häufig eingesetzt wird.
Mehr über Lithium-Ionen-Batterien und deren Wiederverwendung erfährst du in unserem Blog: Können EV-Batterien recycelt werden?
In einem spannenden Plädoyer für die Entwicklung der Ladetechnik für Elektrofahrzeuge wurden der US-amerikanischen University of California (UCLA) vom Bundesstaat Kalifornien 19,85 Mio. US-Dollar für ihre jüngsten „elektrischen Transitprojekte“ gewährt. Eines der Projekte umfasst den Bau einer elektrifizierten Straße, über die Elektrofahrzeuge kabellos geladen werden können. Das Projekt soll rechtzeitig vor den Olympischen und Paralympischen Spielen 2028 realisiert werden.
Wie funktioniert das Ganze?
Geplant ist, induktive Ladespulen in die Straße zu integrieren. Somit werden drei Viertel der ca. 1,6 km langen Straße in der Lage sein, die Fahrzeuge, die sie befahren, ganz ohne Kabel aufzuladen. Es wird auch möglich sein, Fahrzeuge im Stillstand an Halte- und Rastplätzen kabellos aufzuladen.
Genau genommen handelt es sich nicht um die erste Ladestraße für Elektrofahrzeuge in den USA. Im November 2023 wurde in Detroit im Bundesstaat Michigan bereits die erste Straße zum kabellosen Laden in Betrieb genommen. Dahinter steckte die Idee, die Ängste hinsichtlich der Reichweite von Elektrofahrzeugen zu bekämpfen und dadurch den
Bussen. Die UCLA möchte das Bussystem auf ihrem Campus verbessern. Ein Teil der bundesstaatlichen Zuschusses soll dazu verwendet werden, den Fuhrpark der Universität von 5 auf 13 vollelektrische Busse zu erweitern. Dabei wird sichergestellt, dass sämtliche Busse frei von Kohlenstoffemissionen und für die neue Ladestraße geeignet sind.
Laut Clinton Bench, Geschäftsführer von UCLA Fleet and Transit, werden die ursprünglichen Kosten der Pilotanlagen zwar hoch, die Ladepreise jedoch im Vergleich zu herkömmlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge durchaus wettbewerbsfähig sein.
Festkörperbatterien von Honda: Größere Reichweite, schnelleres Laden
Honda lädt Elektrofahrzeuge mit Festkörperbatterien schnell auf. Dabei handelt es sich um ein Upgrade der nächsten Generation, mit dem du weiter fahren und schneller und einfacher laden kannst. Diese Batterien für Elektrofahrzeuge versprechen Folgendes:
doppelte Reichweite bis 2030
2,5 mal mehr Reichweite bis 2040 (Roadtrip-Träume werden wahr!)
kompakteres Format, geringeres Gewicht, niedrigere Kosten
Revolution bei der Herstellung und beim Laden von Elektrofahrzeugen
Honda investiert 43 Mrd. € (277 Mio. US-Dollar) in eine neue Pilotlinie, die im Januar in Betrieb gehen wird. Das Ziel? Die Herstellung von über 2 Mio. Elektrofahrzeugen jährlich ab 2030 und 100%ige Zusammensetzung des Umsatzes aus Elektrofahrzeugen und Brennstoffzellenfahrzeugen bis 2040.
Festkörperbatterien: das Zünglein an der Waage für schnelles Laden
Mit schnelleren Ladegeschwindigkeiten, einer längeren Batterielebensdauer und geringeren Kosten sind Festkörperbatterien die Lösung, um Elektrofahrzeuge praktischer und erschwinglicher zu machen. Honda ist sogar bereit, mit Nissan zusammenzuarbeiten, um schnellere Fortschritte zu erzielen.
RedEarth gibt Vollgas: Australische EV-Ladestationen wandeln Autos in Heimbatterien um
Das in Queensland angesiedelte Unternehmen RedEarth Energy Storage steht an der Spitze der australischen Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) und gab heute bekannt, mit dem deutschen Unternehmen Ambibox einen Herstellungsvertrag abschließen zu wollen, um bidirektionale Ladepunkte in ihrer Niederlassung in Darra, Queensland, zu produzieren. Diese Ladepunkte werden es Elektrofahrzeugen ermöglichen, die Rolle von mobilen Batterien zu übernehmen. Die Benutzer*innen können Strom aus ihren Fahrzeugen in ihr Heim oder ins Netz laden und umgekehrt.
Diese Ankündigung folgt auf die Verabschiedung neuer australischer Standards für die V2G-Technologie, mit denen das Ziel verfolgt wird, die Verbrauchernutzen und Netzstabilität durch die Ausschöpfung der Batteriespeicherkapazitäten von Elektrofahrzeugen zu erhöhen. Einige Hersteller von Elektrofahrzeugen werden V2G-Funktionen in ihre Fahrzeuge integrieren, während andere wie RedEarth externe bidirektionale Ladepunkte zur Verfügung stellen werden.
Charles Walker, Geschäftsführer von ReadEarth, schreibt dem V2G-Konzept eine transformative Kraft zu: Es versetzt Elektrofahrzeuge in die Lage, die Rolle von „privaten Kraftwerken“ zu übernehmen. Die Integration von V2G in Solarbatterien und Heimbatterien entspricht dem wachsenden Trend hin zur dezentralen Energieerzeugung (Distributed Energy Resources) und Elektrifizierung. Die Ladepunkte von RedEarth, die mit etwa dem halben Preis von früheren Modellen (ca. 5.000 US-Dollar) zu einem konkurrenzfähigen Preis angeboten werden sollen, dienen dazu, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu steigern und gleichzeitig die Energieerträge für Hausbesitzer*innen zu optimieren.
Das Potenzial der V2G-Technologie stößt in Australien auf wachsendes Interesse. Zu ihren Vorteilen gehören u. a. der Reservestrom, das zusätzliche Einkommen von Netzdienstleistungen sowie die geringere Netzabhängigkeit. Anfang der 30er-Jahre könnte die Speicherkapazität der Batterien von Elektrofahrzeugen alle anderen Speicherformen in Australien übersteigen und dem Netz bedeutende Kosteneinsparungen bescheren. RedEarth will sich dieses Umdenken zunutze machen und lokal hergestellte Ladepunkte anbieten, die Anreize für die Besitzer*innen von Elektrofahrzeugen bieten und ihr Ökosystem verbessern.
Die Ambibox Ladestationen von RedEarth sind mit den meisten australischen Elektrofahrzeugen kompatibel und die verschiedenen Modelle werden eingehend getestet. Mitte 2025 werden dreiphasige Ladestationen eingeführt und etwas später im selben Jahr einphasige Ausführungen. Das 2013 gegründete Unternehmen RedEarth ist auf Batterien für Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisiert und treibt Innovationen für die Energiespeicherung und das Energiemanagement voran.
Möchtest du mehr über die V2G-Technologie und das bidirektionale Laden erfahren? Das trifft sich gut, wir haben genau den richtigen Blog für dich. Hier findest du weitere Informationen zu diesem Thema: Bidirektionales Laden – was ist das?
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Du möchtest noch mehr wissen? Im Bereich Electroverse Community auf unserer Website findest du weitere Informationen zum Thema Elektrifizierung.