Electro Beat: Deine monatliche EV-Informationsspritze (Juni 2024)
Wir sind zurück mit einem weiteren Electro-Beat. Hier finden Sie die neuesten Nachrichten zu Elektrofahrzeugen, damit Sie sie nicht selbst suchen müssen!
Diesen Monat befassen wir uns mit einem neuen Gesetz, das vom EU-Parlament verabschiedet wurde, mit den Elektrofahrzeugen, die sich in der Welt des Rennsports einen Namen machen, mit dem ersten Treueprogramm zum Aufladen von Elektrofahrzeugen in Großbritannien und mit einem aufstrebenden Spitzenreiter im Rennen um die Elektromobilität!
Legen wir los …
Die Ökologisierung der Lebensdauer von EV-Batterien
Derzeit laufen vielerlei Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von EV-Batterien und ihrer weiteren Nutzung über ihre Lebensdauer hinaus. Allerdings geht man jetzt anhand gesetzlicher Vorgaben über eine bloße Entschlossenheit hinaus.
Im Rahmen des europäischen „Green Deals“ hat das Europäische Parlament interessante neue Vorschriften erlassen, die höhere Standards in Bezug auf die Umweltauswirkungen der Lebensdauer von EV-Batterien festlegen.
Die Batterie-Verordnung der EU unterstützt die Ökologisierung der Herstellungs- und Recyclingverfahren von EV-Batterien und legt dabei entlang der gesamten EV-Lebensdauer Umweltstandards fest:
Rohstoffbeschaffung
Produktion
Recycling
Was sind also einige der neuen Verfahren, die Batteriehersteller umsetzen müssen?
Beschränkungen des CO2-Fußabdrucks:
Ab diesem Monat (Juli 2024) müssen Parteien, die in Europa Verkäufe tätigen wollen, den gesamten CO2-Fußabdruck des Produkts angeben. Anhand der erfassten Daten wird dann die maximale CO2-Menge ermittelt, die bei der Batterieherstellung anfallen darf. Nach dieser Ermittlung darf die Produktionsstätte den Höchstwert nicht mehr überschreiten. So wird der Einsatz von saubereren, grüneren Energiequellen gefördert.
Rückgewinnung von Rohstoffen:
Batterien werden mit zugehöriger Dokumentation geliefert, aus der Daten zu den enthaltenen Materialien hervorgehen. Diese unterliegen sodann verbindlichen Zielvorgaben für den Anteil recycelter Inhaltsstoffe, sodass sichergestellt ist, dass so viele Materialien wie möglich zurückgewonnen wurden.
Beschränkung von Gefahrenstoffen:
Die Verwendung bestimmter Stoffe im Rahmen der Batterieherstellung wird verboten oder eingeschränkt.
Diese neue EU-Verordnung enthält viele weitere Bestimmungen, die alle darauf abzielen, die Auswirkungen zu reduzieren, die Batterien auf unseren Planeten haben können. Ein spannendes Thema!
Bereits vor der Umsetzung dieser Verordnung wurden mehrere beeindruckende Projekte mithilfe von EV-Batterien betrieben. In unserem Blog kannst du mehr dazu erfahren, was mit Batterien nach dem Ablauf ihrer Lebensdauer passiert: Die Lebensdauer einer EV-Batterie
Indien wird im globalen EV-Markt eine zentrale Rolle einnehmen
Ein neuer wichtiger Akteur betritt die globale EV-Bühne: Indien!
Der globale Markt für Elektrofahrzeuge befindet sich im Moment in einer Phase phänomenalen Wachstums, was erstaunlichen technischen Fortschritten, staatlichen Maßnahmen zur Erleichterung des Eigentums und der Erschwinglichkeit von Elektrofahrzeugen sowie einem gesteigerten Bewusstsein in Bezug auf Umweltauswirkungen zu verdanken ist. Über die nächsten zwei Jahrzehnte hinweg wird weiteres Wachstum prognostiziert, und Indien bildet hier keine Ausnahme.
Bis 2040 wird davon ausgegangen, dass in Indien 5,9 Mio. Elektrofahrzeuge jährlich verkauft werden.
Indien ist ein neuer wichtiger Akteur auf dem globalen EV-Markt, wobei das Land aufgrund eines steigenden Verbraucherinteresses sowie infolge einer Entwicklung der entsprechenden Infrastruktur und unterstützender Regierungsinitiativen von einem sprungartigen Anstieg der EV-Verbreitung ausgeht.
Indien beschleunigt die Verbreitung von EVs mit einer Reihe von wirkungsvollen Vorschriften.
Das Programm FAME-II verfügt über ein Budget von 100 Mrd. ₹ und unterstützt Elektrobusse, -dreiräder, -vierräder und -zweiräder.
Das PLI-Programm wurde im Jahr 2021 aufgelegt, verfügt über ein Budget von 259,38 Mrd. ₹ und fördert die inländische Herstellung fortschrittlicher Automobiltechnologie.
Um die Kosten zu senken, wurden folgende Maßnahmen umgesetzt: eine Reduzierung der Umsatzsteuer auf Elektrofahrzeuge von 12 % auf 5 % und eine Ausweitung der Zollbefreiung auf Maschinen mit EV-Batterieantrieb.
Das Programm EMPS 2024 sieht eine Summe von 5 Mrd. ₹ für eine schnelle Verbreitung von Elektro-Zweirädern und -Dreirädern vor.
Eine neue Richtlinie zum Batterieaustausch standardisiert EV-Batterien und verbessert so die Infrastruktur für einen schnellen Austausch.
Senkungen der Kfz-Steuer und Zulassungsbefreiungen führen dazu, dass Elektrofahrzeuge erschwinglicher sind. Dies zeigt Indiens starke Verpflichtung zu grüner Mobilität und positioniert das Land als führend auf dem globalen EV-Markt.
Elektrofahrzeuge setzen sich in der Welt der Autorennen durch: Ferrari bereitet sich auf die Lancierung seines ersten Elektrofahrzeugs vor und der Mercedes-AMG One wurde vom McMurtry Spéirling mit der schnellsten Runde entthront
Obwohl die Formel E bereits im Jahr 2014 im Olympischen Park in Beijing in ihre erste Saison gestartet ist, stehen die führenden Rennauto-Marken bis heute im Jahr 2024 noch vor der Lancierung ihrer ersten Elektrofahrzeuge. In den vergangenen Wochen wurden jedoch Gerüchte laut, dass Ferrari endlich kurz vor der Ankündigung seines ersten komplett elektrischen Fahrzeugs stehe.
Obwohl davon ausgegangen wird, dass es sich dabei (mit einem geschätzten Preis von 500.000 €) um das teuerste Modell in der Ferrari-Palette handelt, wird der Preis nicht das einzige sein, das Fans der Marke bekannt vorkommen wird: Ferrari hat eine patentierte Technologie angekündigt, die den berühmten Klang seiner Motoren in Elektromodellen imitieren wird.
Sie erzeugt einen Sound, der den Klang des Motors nicht nur imitiert, sondern mit der ausgegebenen Leistung korreliert. Das bedeutet, dass der Klang des „Motors“ eine direkte Proportionalität zur Geschwindigkeit und Dynamik des Fahrzeugs aufweist und sich so von dem aller anderen Elektrofahrzeuge auf dem Markt unterscheidet.
Hier kannst du vor der Lancierung des Ferrari-EV im Jahr 2025 mehr zu der patentierten Technologie – und dem mysteriösen Fahrzeug – erfahren.
Ferrari ist jedoch nicht die einzige Luxus-Sportmarke, die im EV-Rennsport von sich reden macht: Der McMurtry Spéirling hat am Hockenheimring gerade den Rekord des Mercedes-AMG One um 14,1 Sekunden unterboten, indem er die Runde in 1 Minute und 24,4 Sekunden absolvierte.
Der frühere F1-Fahrer Max Chilton fuhr die Runde im Spéirling am 8. Juni. Dabei wurden die außergewöhnliche Leistung sowie das einzigartige Downforce-on-Demand-System des Spéirling (das für sofortigen Abtrieb ab 0 km/h sorgt) zur Schau gestellt. Bei diesem Streckenrekord war der Spéirling mit 75 % Leistung und 75 % Abtrieb unterwegs.
Diese Leistung folgt dem Erfolg des Spéirling beim Goodwood Festival of Speed, wo er im Jahr 2022 mit 39,08 Sekunden einen neuen Bergrennen-Rekord aufstellen konnte.
Der Spéirling kann in 1,55 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und generiert eine Spitzenleistung von 1.000 PS, die vollständig auf die Hinterräder übertragen wird. Das ist ziemlich schnell, falls du dich mit diesem Thema nicht so gut auskennst ...
Hier kannst du mehr zu dem Rekord des Spéirling erfahren.
Die IEA hat einen neuen Rechner herausgegeben, der den gesamten Lebenszyklus der Emissionen von Elektro- und Kraftstoff-Fahrzeugen, und nicht nur deren Auspuffemissionen, vergleicht.
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ein interaktives Tool zur Entkräftung des unbegründeten Arguments, dass „Elektrofahrzeuge nicht besser für die Umwelt seien als Kraftstoff-Fahrzeuge“, herausgegeben, mit dem sich der Lebenszyklus von Treibhausgasemissionen von Personenkraftwagen mit unterschiedlichen Antrieben (batterieelektrisch, Kraftstoff und Plug-in-Hybrid) untersuchen und vergleichen lässt.
Das Tool vergleicht nicht nur Auspuffemissionen, sondern wertet den gesamten Lebenszyklus von Autos aus – von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Produktion und Verwendung.
Es erlaubt Nutzern die Anpassung von Variablen wie Fahrzeuggröße, Antriebstyp, Kraftstoffeffizienz und Lebensdauer über mehrere Regionen hinweg und hebt so die wahren Auswirkungen von Emissionen hervor. Außerdem können Nutzer des Tools Annahmen zur Energiebereitstellung anpassen, wie z. B. die Emissionen der Stromproduktion oder die Beimischung von Biokraftstoffen in konventionellen und hybriden Fahrzeugen.
Wir haben das Tool selbst getestet, mit den folgenden Ergebnissen.
Die Kriterien:
Land des Fahrzeugerwerbs = Vereinigte Staaten
Fahrzeuggröße = mittelgroß
Fahrerprofil = Langstreckenpendler
Durchschnittliche Fahrleistung = 59 Kilometer pro Tag
Alter des Fahrzeugs = 15 Jahre
Die Ergebnisse?
Laut diesem Tool sind die kumulativen Emissionen von Elektrofahrzeugen nach einem Jahr – trotz ihrer höheren Herstellungsemissionen – niedriger als diejenigen ihrer kraftstoffbetriebenen Gegenstücke. Ziemlich beeindruckend, nicht wahr?
Möchtest du es einmal selbst ausprobieren? Hier kannst du den Rechner zur Auswertung des EV-Lebenszyklus selbst testen.
LG und ChargePoint tun sich zusammen, um das EV-Ladeerlebnis zu verbessern
ChargePoint und LG Electronics tun sich zusammen, um die EV-Ladeszene aufzumischen.
Durch Kombination der erstklassigen Software von ChargePoint und der innovativen Hardware von LG zielen die beiden Unternehmen darauf ab, ein nahtloses Ladeerlebnis für EV-Fahrer*innen weltweit zu schaffen.
Ab diesem Sommer werden ihre kommerziellen Lösungen Ladestationsverwaltungssoftware von ChargePoint mit den Ladestationen von LG kombinieren. Und das ist noch nicht alles – zukünftige Pläne umfassen die Zusammenführung der Energiespeicher- und Smart-Home-Technologien von LG mit den Systemen von ChargePoint.
Laut Pasquale Romano von ChargePoint wird diese Partnerschaft „die EV-Verbreitung ankurbeln“, während Mike Dobbs von LG „unvergleichliche Innovationen beim EV-Laden“ verspricht.
Belohnung fürs Aufladen: Nectar-Punkte von Sainsbury’s für EV-Fahrer
Der Supermarkt-Gigant Sainsbury’s hat angekündigt, dass Kund*innen, die mit Smart Charge laden, ab dem 24. Juni Nectar-Punkte sammeln können – ein Novum im EV-Sektor. Nectar wird also zum ersten EV-Treueprogramm im Vereinigten Königreich.
Smart Charge ist ein ultraschnelles EV-Ladenetzwerk mit bisher über 400 Ladestationen (Tendenz steigend). Diese Ankündigung kommt erfreulicherweise zeitgleich mit der Lancierung des 50. Ladestationsstandorts von Sainsbury’s. Am Superstore-Standort des Einzelhändlers im Londoner Stadtteil Enfield stehen nun 12 neue Ladestationen zur Verfügung.
Jede*r EV-Fahrer*in, der/die mit Smart Charge auflädt und über ein aktives Nectar-Konto verfügt, kann für jedes ausgegebene Pfund einen Nectar-Punkt sammeln. Diese Punkte können bei Programmpartnern wie Sainsbury’s selbst, British Airways, Argos und vielen anderen eingelöst werden.
Patrick Dunne, Director of Property, Procurement & EV Ventures bei Sainsbury’s, sagte:
„Der heutige Tag stellt einen wichtigen Meilenstein für unser Smart Charge-Geschäft dar, da wir nun der erste Anbieter von E-Ladestationen sind, der seinen Kund*innen Treuevorteile im Rahmen von Nectar, einem führenden Treueprogramm im Vereinigten Königreich, anbietet. Ab Juni können Kund*innen an unseren 400 Smart Charge-Stationen, die über das ganze Land verteilt sind, Nectar-Punkte sammeln und diese für ihre Lieblingsmarken ausgeben.“
China gewinnt auf dem lateinamerikanischen EV-Markt an Fahrt
China ist weiterhin Vorreiter in der EV-Landschaft und liebäugelt nun mit dem lateinamerikanischen Markt.
Während die USA und die EU komplexe Zoll- und Schutzmaßnahmen in Bezug auf Elektrofahrzeuge und deren Import aufstellen, ist man in Ländern wie Brasilien und Mexiko noch an lokalen EV-Investitionen interessiert, offen für Importe und dazu bereit, chinesischen Unternehmen die Entwicklung neuer Technologien (und den Abbau wichtiger Mineralien) zu gestatten.
Chinas Exportzahlen sind in den vergangenen Jahren sprungartig gestiegen, wobei von 2021 bis 2022 ein Wachstum von 102 % zu verzeichnen war. Seit sich der Schwerpunkt auf die aufstrebenden Märkte verschoben hat, kommt Lateinamerika eine bemerkenswerte Rolle bei diesen Zahlen zu. Gegenden, die sich jedoch geographisch näher an China befinden, wie die in Südostasien, treten immer noch stärker in Erscheinung und tragen zu 10 % der Exporte Chinas bei.
Um einen Fuß in die Tür des lateinamerikanischen Handelsmarktes zu bekommen, hatte China zunächst mit der Entwicklung kommerzieller BYDs (Elektrobusse und andere kommerzielle Fahrzeuge) begonnen. Mit der Herstellung und dem Verkauf von EVs wurde erst begonnen, nachdem sich erstere größerer Beliebtheit erfreuten.
In Brasilien hat China bereits mit der Lokalisierung begonnen. Chinesische Hersteller wie BYD und Great Wall haben F&E- (Forschung und Entwicklung), Produktions- und Vertriebszentren eingerichtet. In diesem Zusammenhang hat sich BYD auf das Verbraucherniveau ausgeweitet und eine EV- und Batteriefabrik in Bahia im Wert von 611 Mio. $ errichtet.
In Mexiko bereiten sich mindestens drei chinesische EV-Hersteller auf die Fahrzeugproduktion für Verbraucher vor (bzw. planen die Ausweitung ihrer bestehenden Produktion). Changan und BYD planen einen Eintritt in den brasilianischen Markt, während JAC seine Absicht erklärt hat, seine bestehenden Einrichtungen erweitern zu wollen.
Globales EV-Wachstum – Dominanz von BYD
Im April dieses Jahres (2024) wurden weltweit 1,2 Millionen neue Elektrofahrzeuge registriert – 25 % mehr als noch im vergangenen Jahr.
Über die ersten vier Monate von 2024 hinweg fanden 4,5 Millionen Plug-in-Modelle ihren Weg auf die Straßen der Welt, wobei batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) 11 % des Gesamtmarktanteils ausmachten.
Während Teslas Model Y im April 2024 mit knapp 70.000 Verkäufen weltweit weiterhin oben auf der globalen EV-Verkaufsliste bleiben konnte, folgte der BYD Song (BEVs und PHEVs – Plug-In Hybrids) mit insgesamt 60.000 Verkäufen recht dicht dahinter. Außerdem handelte es sich bei den nächsten fünf EVs auf der Verkaufsrangliste ebenfalls um BYD-Modelle.
Aufgrund der Anzahl der im April 2024 verkauften BYD-Modelle stach die Marke heraus und lieferte mehr als 300.000 Fahrzeuge, die 25,3 % aller Plug-in-Registrierungen ausmachten. Wenn man den Zuwachs des Marktanteils von BYD mit dem Rückgang bei Tesla vergleicht, ist es möglich, dass BYD Tesla im dritten Quartal 2024 bei den BEV-Registrierungen überholen wird.
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